Der Esport hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Von kleinen LAN-Partys hat er es auf die Bühnen großer Hallen weltweit geschafft.
Heute ist Esport eine gewachsene globale Industrie, die Hunderte von Wettkämpfen, Tausende von Organisationen und Spielerinnen und Spielern umfasst. Wo, wann und wie hat das Ganze begonnen? Und wie verlief der Weg des Progamings bis zu den heutigen ausverkauften Hallen?
Beliebte Esport-Titel
Das erste Esport-Turnier
Der Beginn des Esports kann auf das Jahr 1972 datiert werden, als das Turnier Intergalactic Spacewar Olympics im KI-Labor der Stanford-Universität stattfand. Gespielt wurde das erste digitale Spiel der Welt – Spacewar, bei dem zwei Spieler mit ihren Raumschiffen gegeneinander antraten und versuchten, sich gegenseitig abzuschießen. Der Gewinner der 24 Teilnehmenden gewann damals nur ein Jahresabonnement der Zeitschrift Rolling Stones. Die Teilnehmenden dieses Turniers und generell die damaligen Spieler der ersten Spiele waren meistens Studenten oder Universitätsmitarbeiter, da nur diese über die nötige technische Ausstattung verfügten. Erst mit der Einführung der Technologie in den Alltag kamen auch die ersten Spielkonsolen.
Erste Konsolen, Arcade-Spiele und Ranglisten
Die Konsole Magnavox Odyssey haben Sie wahrscheinlich nie gehört, aber es handelt sich um das erste Videospielgerät, das an einen Fernseher angeschlossen werden konnte. Allerdings musste eine Schablone des Spielfelds noch auf den Bildschirm geklebt werden. Diese Konsole machte den ersten Schritt, um die Welt der Videospiele für die Massen zugänglich zu machen. Die Entwicklung von Arcade- und einfachen Spielen wie dem legendären „Tennis-Simulator“ Pong, der auf verschiedenen Automaten gespielt werden konnte, nahm ihren Lauf. Die wettbewerbliche Seite des Gamings kam mit der Einführung der ständigen Anzeige des höchsten Punktestands auf. Als erstes Spiel bot dies Sea Wolf aus dem Jahr 1976. Hier und da gab es lokale Turniere oder Wettkämpfe um die besten Platzierungen, aber eine Rangliste auf weltweiter oder zumindest nationaler Ebene fehlte. Dies störte einen Betreiber von Arcades, Walter Day, der sich mit dem Spielgerätehersteller und Spieleentwickler Namco zusammenschloss. Es wurde die Firma Twin Galaxies gegründet, die durch Nordamerika reiste und die höchsten Punktzahlen dokumentierte. Walter Day gründete auch das erste professionelle nationale Videospielteam: U.S. National Video Team und organisierte das North American Video Game Challenge-Turnier, das erste seiner Art. Walter kann definitiv als einer der Hauptpioniere des Esports bezeichnet werden, und das in einer Zeit, in der die Gesellschaft Videospiele noch mit einer gewissen Geringschätzung betrachtete.
Neuere Technologien, bessere Konsolen und ausgefeiltere Spiele
Der Rest der Welt folgte bald Walters Vorbild und es entstanden erste Organisationen und größere Turniere. Die Entwicklung neuer Technologien nahm ständig zu und brachte Konsolen wie Atari hervor. Dem folgte beispielsweise die deutsche Atari VCS Bundesliga im Jahr 1982, die keine klassische Meisterschaft war, sondern die erste Esport-Liga. Die Spielkonsolen Super Nintendo und Sega Mega Drive führten in den Verkaufszahlen und Nintendo war sich auch der starken Wettbewerbsszene bewusst. Es organisierte daher das Nintendo World Championship-Turnier, bei dem die drei Sieger (gespielt wurde in drei verschiedenen Kategorien) goldene Spielmodule erhielten. Spiele wie Super Mario, Tetris, Virtua Racing und Sony Hedgehog dominierten die weltweite Spieleindustrie und tauchten natürlich auf Turnieren auf. Dazu gehörte auch die Weltmeisterschaft, die das Unternehmen Blockbuster in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Zeitschrift GamePro im Jahr 1994 organisierte.
Computer an der Spitze der Entwicklung oder der Wendepunkt in der Geschichte des Esports
Im Laufe der Zeit wurde immer klarer, dass die Zukunft des Esports in Computerspielen liegt. Diese wurden zugänglicher und günstiger als klassische Konsolen und boten viel mehr Einsatzmöglichkeiten. Mitte der 90er-Jahre fand die erste große LAN-Party statt und es war bereits üblich, dass sich kleine Gruppen von Computerspielern trafen und miteinander oder gegeneinander spielten. Aus diesen Gamer-Treffen entstanden die ersten Videospiel-Clans und -Clubs. Größere Turniere ließen nicht lange auf sich warten. Dank fortschrittlicherer Technologien im Bereich der Vernetzung von Computern – des Internets – wurden PC-Spiele (Doom, Quake, Unreal Tournament, StarCraft) immer beliebter und neu entstandene Amateur-Esport-Organisationen konnten unabhängig von der Entfernung gegeneinander antreten. Ende der 90er-Jahre entstanden die ersten offiziellen Esport-Ligen (z. B. Electronic Sports League).
Der deutsche Hype und das Aufkommen von Counter Strike
Eine Veranstaltung namens Gamers’ Gathering, die 1999 in Deutschland stattfand, zog über 1600 Spieler an einen Ort. Der Wettbewerb in beliebten Titeln erregte auch die Aufmerksamkeit der Medien und machte klar, dass das Thema Esport nicht mehr zu übersehen war. In Südkorea wurde ein Jahr später die Korean e-Sports Association gegründet, die sich von Anfang an auf die Marketingseite konzentrierte. Dank dieser Organisation gelangten Cybersports in Asien auch ins Fernsehen. Das erste World Cyber Games (WCG)-Turnier fand im selben Jahr in Seoul statt. Zu dieser Zeit sorgte eine neue Multiplayer-Spiel, die als kleines Projekt einer Gruppe von Studenten entstand, in der Spielergemeinschaft für Aufsehen. Counter Strike konzentrierte sich auf den Spieler-gegen-Spieler-Kampf und brachte ein völlig neues Konzept in das Genre der Shooter. Das erste CS-Spiel verbreitete sich wie ein Lauffeuer und wurde zu einem der größten Hits in der Geschichte des Esports.
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Counter-Strike 2 |
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CS:GO |
Das neue Jahrtausend
Der internationale Wettbewerb Electronic Sports World Cup fand 2003 in Frankreich statt und war eine der größten Veranstaltungen im Esport. Im Mittelpunkt standen Computerspiele, aber auch Konsolentitel waren vertreten (besonders erwähnenswert ist das Spiel Halo). Im Jahr 2005 folgte die CPL World Tour, bei der der Wert der Preise für die Gewinner erstmals die Millionengrenze erreichte. Es handelte sich um einen ganzjährigen Wettbewerb, der in insgesamt neun verschiedenen Städten weltweit stattfand. Das Finale fand in New York statt und wurde live vom Fernsehsender MTV übertragen. Das Hauptspiel der gesamten Tour war Painkiller, aber die „begleitenden“ Organisationen, die den Verlauf der Events betreuten, fügten auch kleinere Counter-Strike-Turniere hinzu. Zwei Jahre später wurde die Championship Gaming Series (CGS) organisiert, deren Preisgelder eine Million Dollar überschritten. Zusammen mit Gehältern und Boni für professionelle Spieler belief sich der Endbetrag für diesen Wettbewerb auf sechs Millionen Dollar, was ihn zum teuersten Esport-Event der Geschichte machte.
Jeder will ein Stück vom Kuchen
Esport-Teams, Organisationen, Clubs und Sponsoren erkannten bald, dass Progaming ein äußerst lukratives Umfeld ist. Die Entwicklerunternehmen begannen daher, die Esports-Szene ihrer Spieltitel unter ihre Fittiche zu nehmen, aber auch große Turniere von Dritten fehlten nicht. Produktions- und Organisationsunternehmen wie die älteste ESL veranstalten bis heute einige der bestorganisierten Esport-Veranstaltungen (siehe IEM Katowice). Mit der schrittweisen Verbesserung der Technologien entwickelt sich natürlich auch das Gaming selbst, was das Kommen und Gehen von Spielen innerhalb weniger Jahre zur Folge hat. Zum Beispiel ist Warcraft III von der Esports-Szene verschwunden, aber das Spiel League of Legends ist aufgetaucht. Für die Entwickler bedeutete dies die Notwendigkeit, sich um ihre Videospieltitel auf einem bisher ungekannten Niveau zu kümmern, ständig neue Updates zu veröffentlichen und das Spiel zu verbessern, um den aktuellen Standards zu entsprechen.
Die heutige Form des Esports
Nach über fünfzig Jahren Entwicklung einer völlig neuen Unterhaltungs- und (E-)Sportbranche sind wir von einfachen Spielen mit einem hüpfenden Quadrat zu ausgefeilten Shootern und taktischen MOBA-Spielen gekommen, deren Zukunftsplanung bereits für mehrere Jahre festgelegt ist. Das Spielen (sowohl Amateur- als auch Profispiele) hat es aus den dunklen Ecken der Welt an die Spitze geschafft, und die Öffentlichkeit bleibt nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren. Das sehen wir zum Beispiel in den letzten Jahren bei den Wettanbietern, die sich zunehmend für Esport (und die Aufklärung darüber) interessieren. Auch bei uns werden Progaming-Wettkämpfe inzwischen im Fernsehen (z. B. bei Prima Cool) übertragen und die jährliche tschechische Meisterschaft in Computerspielen (MČR) wird jedes Jahr größer. Zwar können wir Ihnen heute nicht mit Sicherheit sagen, wohin sich der Esport entwickeln wird, aber eines ist sicher: Er hat ein solides Fundament aufgebaut und wird nicht so schnell verschwinden. Daher führen wir Sie gerne durch umfassende Themen des Progamings und seiner Spiele. In unseren Artikeln über Cybersports versuchen wir, das Thema aus allen Perspektiven zu beleuchten, damit Sie, die Wettenden, verstehen, wie Sie am besten darauf wetten können (und es gibt viele Möglichkeiten!).
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